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Wie lange dauert ein BEM-Prozess? Eine realistische Einschätzung

Für Arbeitgeber

Ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (bEM) ist ein wichtiger Prozess, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einer längeren Krankheitsphase erfolgreich wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren. Eine der häufigsten Fragen, die sich Unternehmen stellen, ist: Wie lange dauert ein BEM-Prozess eigentlich? In diesem Blogbeitrag möchten wir diese Frage genauer beleuchten und eine realistische Einschätzung geben.

Ein professionelles Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein entscheidender Schritt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einer längeren Krankheitsphase erfolgreich wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren. In diesem Zusammenhang stellt sich oft die Frage: Wie lange dauert eigentlich ein BEM-Prozess? Diese Frage ist von entscheidender Bedeutung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Um eine realistische Einschätzung zu geben, betrachten wir verschiedene Faktoren, die die Dauer der einzelnen BEM-Verfahren beeinflussen können.

  1. Individuelle Faktoren: Zunächst ist zu beachten, dass die Dauer eines BEM-Prozesses stark von den individuellen Gegebenheiten abhängt. Jeder Fall ist einzigartig und erfordert eine individuelle Herangehensweise. Faktoren wie die Art und Schwere der Erkrankung, die Bereitschaft des Mitarbeiters zur Zusammenarbeit, sowie die Unterstützung seitens des Arbeitgebers spielen eine entscheidende Rolle.
  2. Gesetzliche Rahmenbedingungen: Gemäß § 167 Abs. 2 SGB IX sind Arbeitgeber verpflichtet, ihren Mitarbeitern das Angebot eines BEM zu machen, sobald diese innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren. Jedoch ist es durchaus wirtschaftlich sinnvoll, das BEM bereits vor Ablauf dieser 42-Tage-Frist anzubieten, um eine frühzeitige Eingliederung in die Wege zu leiten und potenzielle längere Ausfallzeiten zu minimieren. So können Arbeitgeber proaktiv handeln und den Mitarbeitern helfen, schnellstmöglich wieder in den Arbeitsalltag zurückzukehren.
  3. Komplexität des Falls: Je nach Komplexität des Falls kann der BEM-Prozess unterschiedlich lange dauern. Bei einfachen Fällen, in denen beispielsweise klare Ursachen für die Arbeitsunfähigkeit vorliegen oder die Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Erstgesprächs bereits wiederhergestellt ist sowie die Lösungsansätze offensichtlich sind, kann der Prozess relativ schnell abgeschlossen werden. Manchmal wird bereits im ersten Gespräch dar BEM-Fall geschlossen oder erst gar kein Verfahren eröffnet. Bei komplexeren Fällen, die eine intensive Analyse, medizinisch längere Genesungszeit und individuelle Lösungsfindung erfordern, kann sich der Prozess hingegen über einen längeren Zeitraum erstrecken. Hier können die Fälle durchaus über ein Jahr betreut werden.
  4. Zusammenarbeit der Beteiligten: Eine reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten – dazu gehören neben dem betroffenen Mitarbeiter auch der Arbeitgeber, der Betriebsarzt, gegebenenfalls externe Fachleute und ggf. auch der Betriebsrat – ist entscheidend für einen erfolgreichen BEM-Prozess. Eine offene Kommunikation und eine konstruktive Zusammenarbeit können den Prozess beschleunigen, während Konflikte oder Missverständnisse zu Verzögerungen führen können.
  5. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Ein BEM-Prozess ist dynamisch und kann sich im Verlauf verändern. Es ist wichtig, flexibel zu sein und den Prozess bei Bedarf anzupassen. Neue Erkenntnisse, veränderte Rahmenbedingungen oder individuelle Entwicklungen des Falls können eine Anpassung der Maßnahmen erforderlich machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein professionelles BEM mit Fachexpertise den Prozess effizient beschleunigen kann. Durch eine frühzeitige Einleitung, eine gründliche Analyse und individuelle Maßnahmen können Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam eine erfolgreiche Integration nach einer längeren Krankheitsphase erreichen. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind dabei entscheidend, um den Prozess bestmöglich zu gestalten und die Eingliederung ins Arbeitsleben frühstmöglich zu gewährleisten.

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